America First ist eine ebensolche Fiktion wie Europe First oder überhaupt irgendwer First. Ein politisches Schlagwort, sonst nichts. Denn in einer vernetzen Welt wie der unseren gibt es weder links noch rechts oder oben und unten. Sie gehorcht einzig der Schwerkraft – die da heißt: Geld, Macht und Einfluss. So finanziert nach Recherchen des Standard Russland einen ehemaligen Österreicher, der per Videobotschaften Werbung für das schöne ehemalige Zarenreich macht und China beeinflusst laut einer Dokumentation auf Arte seit Jahrzehnten Hollywoods Drehbücher. Um Pekings schwarze Liste zu umgehen, meiden die Studios in einer Art
Der Warenfluss und der Zugang zu Märkten entscheiden über Einfluss. Wer daran etwas ändern will, muss die Onlinewelt in analoge Zeiten zurückversetzen. Das dürfte kaum möglich sein, ohne den Lebensstandard erheblich zu senken. Die vernetzte Welt hat auch vernetzte Abhängigkeiten. Selbst das große Amerika bittet das kleine Dänemark um die Lieferung von Eiern, weil die heimische Wirtschaft durch die Vogelgrippe nicht ausreichend produziert und die Preise deshalb in die Höhe schnellen. Der Eiernotstand lässt Animositäten und Eitelkeiten vergessen. Heute noch Drohgebärden wegen einer Übernahme von Grönland, morgen das Eingeständnis von notwendiger Kooperation. Die Realität ist eine andere als politische Wirklichkeit.
Es gilt, die Freiheit im Internet zu verteidigen

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Die Gefahr besteht allerdings, dass Menschen versuchen, die Realität der politischen Wirklichkeit anzugleichen oder vielmehr die Realität in diese Wirklichkeit zu zwingen. Das Instrument dazu sind die sozialen Medien und willfährige Influencer, die für sich einen Nutzen darin sehen, ihren Einfluss mit politischer Macht zu verbinden. Ein Beispiel für einen solchen Versuch ist die Plattform „X“, immer noch bekannter unter ihrem früheren Namen „Twitter“. Dort wird seit längerem Stimmung für sehr konservatives bis rechtsradikales Gedankengut gemacht. Auch „Facebook“ schlägt einen derzeit noch verhaltenen Kurs in diese Richtung ein. Es gilt daher die Freiheit im Netz zu verteidigen und das Web nicht extremen Einzelpersonen oder Gruppen zu überlassen.
Wie soll das gehen? Eigentlich ganz einfach: Neutrale Dienste im Web nutzen, eigene Websites aufbauen sowie kritische und informative Stimmen im Internet unterstützen. Dabei ganz wichtig: