Bringen wir Menschen und Natur wieder in Einklang

Lesedauer 2 Minuten

Mehr und mehr ist zu bemerken, wie sehr die Natur sich dem offensichtlichen Klimawandel anpasst: Bäume beginnen wegen der warmen Tage bereits Ende März, Blätter zu bilden. Ganze Wälder sind Mitte April schon recht grün. Vögel brüten früher und begegnen so der drohenden Trockenheit im Sommer. Schließlich fällt seit Februar vielerorts zu geringer Niederschlag. Die Beispiele ließen sich fortsetzen, doch das ist nicht das Anliegen dieses Textes. Vielmehr geht es um einen praktischen Vorschlag zum Umgang der Menschen mit dem Klimawandel, der vielen dermaßen unangenehm ist, dass sie seine Existenz aktuell noch immer leugnen.

Wenn wir nichts ändern können, weil wir nichts ändern wollen, machen wir es doch wie die Natur und passen unsere Gewohnheiten ganz einfach an. Beginnen wir pragmatisch mit dem alten Volkslied “Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.” Diese Textzeile stimmt nicht länger mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein. Vielmehr sollte es fortan heißen “Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus.” Entsprechend wird der Maifeiertag (und Tag der Arbeit) vom ersten Mai auf den ersten April verlegt. Was bei der Sommerzeit geht, muss auch bei einer Kalenderreform funktionieren. Weitere Anpassungen können folgen. Problem gelöst – und zwar ohne große Kosten und einschneidende Maßnahmen (was die stets zögerlichen Politiker freuen sollte). Auch Leugner des Klimawandels dürften damit zufriedengestellt sein, denn schließlich ist nach minimalen Umstellungen wieder alles im Lot und keiner findet mehr dramatische Anhaltspunkte, dass es so etwas wie den Klimawandel überhaupt geben könnte.

Kämpfen wir gemeinsam nicht gegen die Windmühlen der Bürokratie, um die Gesellschaft zur Umkehr bei ihrem Verbrauch fossiler Brennstoffe, sowie der Produktion von CO2 und anderer schädlicher Gase zu bewegen, sondern bringen lieber Natur und Menschheit wieder durch ein paar Zahlenspielereien zusammen – wie wir es immer tun, wenn es eng wird. Politik und Wirtschaft machen uns vor, wie mit Tricks alles wieder positiv aussieht. Nehmen wir ihr Vorbild an, ändern den Kalender und erfreuen uns an den sommerlichen Frühlingstagen. 

Über David Jonathan

David Jonathan hat vieles studiert, besonders jedoch das Leben. Journalist aus Leidenschaft, um Geschichten zu erzählen, die das Leben schreibt. Gegenwartshistoriker aus Überzeugung, weil nur die Vergangenheit das Hier und Jetzt verständlich macht und die Gegenwart in jedem Moment Geschichte ist. Glaubt an die Kraft des geschriebenen Wortes und die Inspiration des Gesprächs. Verbunden der Idee des „New Journalism“ eines Tom Wolfe, Truman Capote und Norman Mailer.
0 0 votes
Bewertung des Artikels
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments